Eviana - Ein leiser Zug von Magie by Schneider Marcus

Eviana - Ein leiser Zug von Magie by Schneider Marcus

Autor:Schneider, Marcus [Schneider, Marcus]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-08-22T22:00:00+00:00


IX

Morsch war schon von weitem zu sehen. Das lag zum einen am erhabenen Turm der Klosterkirche, zum anderen am Rauch, der aus diversen Schornsteinen stieg. Morsch war eines der größeren Klöster und so wurde dort nicht nur Holz verbrannt um zu heizen, sondern auch um Bier zu brauen, Brot zu backen und Schinken zu räuchern.

“Ab jetzt müssen wir besonders vorsichtig sein, wir wissen ja nicht, was Isidor und seine Inquisitoren den Brüdern erzählt haben. Kann gut sein, dass sie noch auf Zaubererjagd sind.”

“Wir wäre es, wenn ihr uns einfach in normale Reisende verwandelt?” Rolf grinste.

“Wie sehen denn normale Reisende aus?”

“Hm, gute Frage, vielleicht einfache Bauern?”

“Das wäre zu unbequem, die tragen raues Leinen und schlechte Schuhe. Außerdem reisen einfache Bauern normalerweise nicht, schon gar nicht so weit. Das wäre zu auffällig.”

“Dann vielleicht wie reiche Händler. Dann könnten wir uns auch bequeme Kleidung zulegen.”

“Ja, schon eher. Allerdings haben die den Nachteil, dass sie gerne mal von Räubern überfallen werden. Darauf kann ich gut und gerne verzichten.”

“Auf jeden Fall sollten wir nicht aussehen wie Zauberer, oder?” Rolf nahm seinen Zauberhut ab und knautschte ihn in seine Tasche.

“Sehen wir denn wie Zauberer aus?” Eviana musterte Rolf. Er trug noch immer seinen Lederwams. Mit seinen Muskelpaketen und den langen schwarzen Haaren wirkte er ohne Mütze eher wie ein Jäger oder ein einfacher Soldat. An einen Zauberer hatte tatsächlich nur sein Zauberhut erinnert. Eviana selbst trug wieder ihr Alltagskleid, ein unscheinbares, einfaches Gewand. Allerdings auch mit ihrem guten Kleid sah sie nicht wie eine Zauberin aus, sondern vor allem wie ein neunjähriges Mädchen.

“Jetzt nicht mehr.” Nun musste auch Eviana grinsen.

“Rolf, als ich dich gebeten habe, Cedric zu helfen, habe ich nicht die ganze Wahrheit gesagt.” Rolf schwieg und hörte zu.

“Ich habe keine Familie. Ich bin ein Findelkind. Meine Stiefeltern konnten mir nie eine Familie sein. Eher schon meine Freunde, Golly und Rangy, mit denen ich aufgewachsen bin. Als ich von zu Hause weglaufen musste”, Eviana hatte die Sache mit der Gurkennase inzwischen gebeichtet, “habe ich die zwei verloren. Gandalf hat sich alle Mühe gegeben, aber mit seiner steifen Art war er kein Vaterersatz. Cedric war in den letzten Monaten meine Familie. Er ist wie ein Bruder für mich. Deswegen muss ich ihm helfen. Er würde das Gleiche für mich tun.” Stück für Stück konnte sich Rolf die Geschichte von Eviana zusammenreimen. Er ließ sie reden. Das tat ihr gut und er lernte sie besser kennen. Doch den großen Geheimnissen von Eviana kam er nicht näher. Warum verfügte dieses Kind über so große Zauberkraft? Wer waren seine Eltern? Was war seine Bestimmung?

“Eviana, ich muss dir auch noch etwas erzählen. Der Zauberrat ruft mich gerne, wenn besondere Aufgaben zu meistern sind. Dazu gehört es zum Beispiel, bedrohten Zauberern zu helfen. Aber die eigentliche Aufgabe, die ich derzeit habe, ist das Horn von Alusia zu finden.”

“Ein Horn?”

“Es ist kein normales Horn, es gehört zu den sieben magischen Artefakten.”

“Was ist eigentlich ein Artefakt?”

“Etwas, das künstlich hergestellt worden ist. Es sind sieben Dinge, die vor langer Zeit gemacht worden sind und in denen große Zauberkraft eingeschlossen ist.



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